Moin, moin, Mo(i)ntag!
Der heutige Montagsautomat hält wieder spannende Dinge parat! Es gibt ganz links "Schnapparmbänder". Was das wohl ist? Ich glaube bei uns hießen die früher noch Handschellen. Da wüßte ich aber auch an wen ich die verteilen würde *g*. Aber auch ein paar Piratensticky`s hätten was. Auf zum kapern der 3ten KW! Na gut und wenn das Taschengeld grade nicht mehr hergibt, dann Banana Milkshake Gums. Ich glaube das der ganz rechte Automat nicht so oft frequentiert wird, auch wenn er der billigste ist. Aber auch daran sollte sich Viele aktuell ein Beispiel nehmen!Von Kaugummiautomaten kann man viel für`s Leben lernen, jaha.Auch das man Geldverschwender mit N schreibt ;) In diesem Sinne, lasst Euch überraschen und kommt gut in die neue Woche. Munter bleiben! Herzlichst A. Soul
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Bernhard Lehmann (Donnerstag, 28 November 2024 13:28)
Gib Gummi
‘ne Berliner `Jeschichte aus de Jeschichte Berlins
nischt, rein janischt war jut als icke een kleener Piefke war. Mit fünfe im Aujust 1961 hamse ‘ne Mauer jebaut und denne war links Westen und rechts uff de Karte Osten. Icke war een Mauerpimpf oder ein kleines Mauerkind, wie man heute sagen könnte, die janze Familie weente, weil wa uns nicht mehr sehen durften. Walter Ulbricht hieß der, wollte seine Leute sozialistisch machen, keener sollte mehr am Kapitalismus schnuppern. Kaujummis jab’s im Osten nich, ditte war wat die Amis hatten. Kennedy hieß eener, der sich zwee Jahre später Berlin ankiekte, durch die Straßen fuhr und tausende Piepelchen standen uff‘n Kudamm und schwenkten Fähnchen. Wir Kinder war‘n noch zu kleen um dat alles zu verstehen. Erst später als wir wieder mal in den Osten durften, zu Oma nach Lichtenberg und Oma, Opa nach Friedrichsfelde und das Heulen uffhörte, wurde politisch jelabert. Ossis waren zwar zufrieden, träumten aber ooch vom joldnen Westen, vielleicht ooch von Kaujummis, dat weeß man nich. Jehört hat man, dass ‘se oft über die Grenze in de SBZ jeschmuggelt wurden. Da jing es uns viel besser, hier im Kiez war‘n Automaten an die Wände montiert und für n‘en Groschen konnste dir bunte Kugeln ziehen, die de durchjekaut dann im Mund zu Blasen uffpusten konntest, die aber ooch vor‘m Jesicht knallten und denne uffer Nase klebten. Wer den größten Ballon im Gesicht kleben hatte, war ooch der Größte.
Leider war bei uns im Karree keen Automat mit Kaujummis, aber n’en bißchen weiter war eener in n’er jelben Kiste, wo de für n’en Sechser wat ziehen konntest. Prickel Pit hieß ditte, kleene eckige Brause-Bonbons, die im Mund mit Spucke prickelten. Später jab’s denne PEZ, so ähnlich, mit ick gloobe vier Jeschmäckern?
„ gib Gummi“ war anjesagt, wenn icke für Voss’ens, die zwee Etagen über uns wohnten, in kleenen Eimern mal Kohlen für’n Badeofen hochjetragen hatte. Ein paar Piepen jab’s jedet Mal. Een Groschen rinn in de Hosenntasche und ruff uff’n Roller. Der stand vor der Haustüre und dann aber ab zum Prickel Pit Automaten … quietschende Jummireifen hatte der, weil icke immer wie een Verrückter jebremst habe und die “blaue Rakete” einfach hinschmiss.
Irgendwann hing dann noch am Zeitungskiosk ums Karree rum ein Kaujummi Automat mit zwee Drehknöppen, ab da konnt’ icke bunte Kaujummikugeln koofen.
„ The American Way of Life“ wurde nun ooch endlich in Wilmersdorf jelebt, bis icke denn die Stadt, groß jeworden verlassen habe, aber uff‘n Land keene Automaten mehr jeseh’n habe. Heute kriegste aber alle in Retro.
Lemmi Lehmann, Jahrgang 1956