· 

Die Zunge rausgestreckt..

..hat mir dieser kleine Frechmops :)

Und es war mir egal, recht hat er!

Wahrscheinlich dachte er sich: "Ätsch! Du musst wieder nach Hause, ich darf hier am Strand liegen bleiben!"

Auch damit hatte er absolut recht.

Niemals wäre ich auf die Idee gekommen, ihm ein Haar zu krümmen.Mir ein absolutes Rätsel, wie es Menschen schaffen Robbenbabys wegen ihres Fells brutal zu erschlagen, zumal sie wirklich absolut hilflos sind.

Aber ggenauso geht es mir zur Zeit beim Blick auf den Krieg. Wie schaffen es Soldaten Geburtskliniken oder Kindergärten zu bombadieren? Was geht in diesen Menschen vor? Glauben sie wirklich dort sitzt Gefahr? Gestern Abend gab es in den Tagesthemen einen Bericht von einem 13 Jährigen urkainischen Jungen, der bei einer Bombadierung auf das Auto seiner Eltern bei der Flucht schwer verletzt wurde. Sein Kiefer war zerstört und musste neu "zusammengebaut" werden, Schußwunden an den Beinen und Armen, am Rücken ein Wasserglasgroßes Loch von einem Einschuß.Diese Augen, unaushalbar! Seine Mutter hatte ihm noch nicht gesagt, dass sein Vater dabei ums Leben kam, da der Junge so schwer traumatisiert ist. Der größte Wunsch dieses schwerst an Leib und Seele verletzten Kindes war ein Puzzel und ein Spielzeugauto. Das Krankenhaus war in Mariopol. Auch nicht wirklich sicher. Es hat mich zutiefst im Innersten getroffen. Ich habe die Nacht davon geträumt und heute Morgen war ich wie gelähmt, in Allem was ich tun wollte hing diese schwarze Wolke.Mir kam alles so banal vor im Angesichts dieses Einzelschicksals, was stellvertretend steht für so viele Schicksale. Alles was mich hier beschäftigt, aufregt, ärgert, alles so absolut banal, im Gegensatz zu dem was die Menschen in den Kriegsgebieten dieser Welt so zu ertragen haben. Nicht nur in der Urkaine, auch vorher schon in Syrien.

Dann heute eine Bombe vom Irak auf den Iran.Hört das denn nie auf? Krieg gebiert immer nur Krieg, was kann die Welt davon noch ertragen? Mir fiel es heute wirklich schwer in diesen Sonntag zu kommen und ich fühlte mich wirklich verzweifelt, hilfos, traurig, zum heulen. Ein Heuler wie dies Robbenbaby.Das habe ich auch tatsächlich getan. Geweint um die verloren gehende Menschlickeit überall, geweint weil ich mich so hilflos fühle.Geholfen hat mir heute der Aufruf einer Freundin, die für eine Flüchtlingsfamilie spontan was zu Essen benötigte und anfragte ob Jemand was kochen kann.Das habe ich dann sofort und sehr gern getan.Ich habe mir wirklich auch Mühe gegeben, es sollte richtig gut schmecken.Es tat gut etwas tun zu können, auch wenn es nur wenig war, es sollte nach Willkommen kosten und Trost.Es nahm mir etwas das Gefühl der absoluten Hilflosigkeit und auch der Scham die ich durchaus empfinde, wenn ich mich wieder über was aufrege,was im Grunde so banal ist Angesichts dessen, was Andere aushalten müssen.Und das Tun war auch eine gute Ablenkung.Man hatte eine Aufgabe die nützlich und sinnvoll war.Angesichts der Situation der Welt entwickle ich zunehmend eine Menschenallergie. Das Robbenbaby und ich haben uns lange in die Augen geschaut und wir waren uns gar nicht so unähnlich. Beide irgendwie der Welt ausgeliefert,aber auch beide auf Überleben gepohlt, auch wenn das manchmal schwer aushaltbar ist alles. Um so schöner das es mir die Zunge rausgestreckt hat. Ein bischen Frechheit, ist auch ein bisschen Mut. Das können wir wohl alle auch grade gut brauchen. Die Natur lehrt mich zur Zeit das Leben, wenn die Menschen es mir vergällen.

In diesem Sinne, bleibt mutig und auch ein bischen frech. Munter bleiben! Herzlichst A. Soul

Kommentar schreiben

Kommentare: 0